Chormusical Martin Luther King in Lemgo und der Eventchor mittendrin
- Eventchor
- 13. März 2023
- 4 Min. Lesezeit
Stift Quernheim hatte sich in ein Winterwonderland verwandelt an diesem Samstag Mitte März, als wir mit einigen Sängern und Freunden unseres Chores an der Stiftskirche aufbrachen.

Wir haben den Traum
Unser Ziel? Die Phoenix Contact Arena in Lemgo. Da wo sonst die Handballprofis aufeinandertreffen, sollte heute ein gigantischer Chor erklingen und die Aufführung vom "Chormusical Martin Luther King" stattfinden. Wir würden erleben und spüren wie es ist, Teil eines so großen Chores zu sein. Mit jedem Tag stieg die Aufregung auf dieses Konzert, denn so lange hatten wir darauf gewartet, endlich auf der Bühne zu stehen. Eigentlich sollte die Aufführung ja bereits 2021 stattfinden, musste dann aber leider wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Trotzdem haben wir weiter davon geträumt, irgendwann auf dieser Bühne zu stehen. Und dieser Traum wurde nun endlich wahr: Sängerinnen und Sänger aus ganz OWL und darüber hinaus, Gospelchöre, Kirchenchöre und andere Chöre verschmolzen zu einem großen MLK-Chor. Proben, die seit dem letzten Jahr in Lemgo stattfanden und auch nur in kleiner Runde bei uns in Stift Quernheim gingen diesem besonderen Tag voraus.
Die letzte Probe vor dem großen Event
Als wir ankommen, ist die Arena sozusagen menschenleer. Das stimmt nicht so ganz, denn die über 500 Sängerinnen und Sänger des Chores waren ja schon da, die Zuschauer sollten erst später kommen. Uns erwartete nun erstmal ein Warmup mit Peter-Andreas Stolle, dem Chorleiter der Lemgoer Aufführung, der uns auch schon wunderbar und mit der nötigen Ruhe durch die großen Proben geführt hatte. Die dann folgende Generalprobe mit tollen Solisten und Musicaldarstellern und einer großartigen Band (darunter auch die beiden Komponisten des Musicals Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken) erzeugte bei uns schon Gänsehaut pur!
Nach dem letzten Feinschliff hatten wir uns natürlich eine Pause verdient. Diese nutzten wir für ein Erinnerungsfoto vor der neuen Fotowand der Creativen Kirche.

Auf die Plätze, fertig, los!
Währenddessen füllte sich die Arena immer mehr mit Zuschauern. Darunter auch einige Chormitglieder des Eventchores, die zwar nicht mit auf der Bühne standen, aber als Besucher dennoch dabei waren und dieses Erlebnis mit uns teilen konnten. Auch für uns war es nun Zeit, wieder unsere Plätze auf der Chor-Tribüne einzunehmen.
I have a dream - Bühne frei für Emotionen
Und dann war der große Moment gekommen, und es ging endlich los. Nach einer Moderation durch Marcel Volkmann von der Creativen Kirche erklangen die ersten Töne von der Band und eine Demonstrationsgruppe bestehend aus einigen Sängern des großen Chores lief auf die Bühne. Das war der Auftakt zum ersten Song "We shall overcome." Wir haben es so sehr genossen, ein Teil dieses Musicals zu sein und von Martin Luther Kings Traum zu singen und diese wichtige Geschichte mit sovielen Menschen zu teilen. Dieses Weitertragen kann man sehr gut mit einem kleinen Sandkörnchen vergleichen, wie zwei Chormitglieder erklären:
Verglichen bin ich als Sänger bei so einer großen Musicalproduktion "nur" ein kleines Sandkörnchen. Aber dieses kleine Körnchen kann wirklich etwas bewirken. Jeder kennt das Gefühl, wenn ein kleines Körnchen im Schuh drückt und scheuert. Aber es macht auf sich aufmerksam und ist spürbar. So soll die Botschaft von diesem Musical und die Aussage von Martin Luther King weiterhin in die Welt gestreut werden. Wir als kleine Körnchen können den Traum von Martin Luther King auch noch heute, morgen und für alle Zeit in unserer nächsten Umgebung teilen und "spürbar" sein.
Und viele kleine Sandkörner ergeben einen großen starken Sandhaufen, denn nur wenn viele Sandkörner in dieser Welt sich verteilen, bekommen auch die Letzten die Geschichte mit. Leider gibt es immer noch Menschen, die die Botschaft nicht verstehen. Nur gemeinsam können wir weiter den Traum von Martin aufrechterhalten.
Aber wie fühlt es sich eigentlich an, bei einem Musical mit auf der Bühne zu stehen und so eine Aufführung mal aus einer ganz anderen Perspektive mitzubekommen? Das kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen; man muss es selbst mitmachen und fühlen. Es ist einfach himmlisch, so etwas Großes als Chor-Gemeinschaft zu erleben. Wenn wir von Hoffnung und Ermutigung singen, dann passiert etwas, was nicht von dieser Welt ist. Wir haben auf der Bühne gefeiert, durften aber auch spüren, wie uns Lieder und Texte berühren, die von einer tiefen Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit singen:
Ich war sehr berührt, in so einem großen Chor zu stehen, vor so vielen Zuschauern, mit so einer großen Botschaft und so schönen Texten. Wie eine kleine Blume auf einem großen Feld, die ihre Umgebung zum Leuchten bringt.
Ich habe ein Dauergrinsen und ständig singe ich Liedzeilen. Ich könnte vor Glück zerspringen. Im Moment gebe ich ganz viel davon ab.
Die Aufführung war so gesegnet, dass ich Vieles mit nach Hause nehmen konnte: Eine tolle Gemeinschaft, klasse Stimmung, strahlende Menschen, wunderbare zu Herzen gehende Lieder mit einer tollen Botschaft. Ich wünsche uns, dass dieses Glücksgefühl noch lange Zeit anhält und wir weiter auf Wolke Sieben schweben.
Ja, singen macht glücklich, und zwar so glücklich, dass wir nach der Aufführung gar nicht mit dem Singen aufhören konnten und nochmal "Ich hab den Traum" anstimmten. Das Musical mit diesem gigantischen Chor, den Solisten und den Musikern ging einfach unter die Haut und hat sowohl Zuschauer, als auch Mitsänger geflashed. Beseelt und voll mit Ohrwürmern kamen wir am späten Abend wieder in Stift Quernheim an. Unsere Teilnahme am Chormusical Martin Luther King war eine ganz tolle Erfahrung für uns und wir werden sicher noch sehr lange in Erinnerungen daran schwelgen und sie uns im Herzen bewahren.
Möge diese Geschichte von einem Mann, dessen Traum die Welt veränderte, noch viele Menschen erreichen.
Weitere Fotos von der Aufführung in Lemgo gibt es hier zu sehen: https://www.king-musical.de/artikel/auffuehrungen-lemgo
Comments